Loslassen

Menschen sind (mehr oder weniger) soziale Menschen. Das sollte bekannt sein. Ohne den sozialen Kontakt zu anderen Menschen, wären wir nicht überlebensfähig. Das sollte bekannt sein. Allerdings denke ich, dass das so nicht ganz stimmt. Zumindest nicht in der heutigen Zeit, in der es keine Könige mehr gibt, die Babys den sozialen Kontakt verbieten und dadurch sterben lassen. Für die heutige Zeit müsste es heißen, der Mensch sei ohne den sozialen Kontakt zu anderen Menschen nicht überlebensfähig, insbesondere ohne den sozialen Kontakt zu Menschen, die ihnen einmal sehr wichtig waren oder immer noch sind. Möglicherweise ist diese Ergänzung übertrieben. Möglicherweise stimmt sie nicht. Doch was alle wissen ist, das der Verlust eines geliebten Menschen, und damit auch der Verlust der sozialen Interaktion, einen so großen Schmerz auslösen kann, dass man möglicherweise nicht mehr überlebensfähig sein will. Wenn der Schmerz zu groß ist. Dabei kann es der Schmerz des Verlustes sein, oder der Schmerz, den die andere Person einem zugefügt hat. Das Stichwort hier: Loslassen. Ich hätte nie gedacht, dass es mir mal so schwer fallen könnte jemanden los zulassen. Über Jahre hinweg rund um die Uhr von einer Person begleitet zu werden, die nur noch im Kopf anhand von Erinnerungen existiert. Da ist der Schmerz, den ich durch diese Person erlitten habe irgendwo nicht mehr verletzend, nur noch belastend. Weil man weiß, dass es ohne diese Person im Leben besser ist. Aber sie trotzdem vermisst.
Ein Grundbedürfnis jedes Mensches ist glücklich sein zu wollen. Doch was ist, wenn man sein Glück gefunden hat und es einem dann genommen wurde? Was ist mit der Sehnsucht dieses Gefühl, diesen Moments, des Menschen, der es auslöste, zurückzuerlangen? Es ist schwer diese Suche nach dem Glück aufzugeben, selbst, wenn man es an anderer Stelle finden könnte. Es könnt ja sein, dass man ganz kurz vor dem Ziel steht, um dann umzukehren und wo anders von vorn anfangen zu müssen. Dann wäre der ganze durchlittene Schmerz umsonst gewesen. Also wie soll es denn jetzt gehen? Wie schafft man es los zulassen und glücklich zu werden?

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