Kalter Regen


Es ist kalt und trotzdem fühle in mich, als stünde ich in der Mittagssonne der Sahara. Es ist zu viel. Viel zu viel. Die Luft riecht so, als würde ein Gewitter aufziehen. Und plötzlich ist es frisch, noch kälter und nass. Da ist das Gewitter auch schon. Es prasselt Regen vom Himmel, der sich auf der Haut wie Dutzende Nadelstiche anfühlt. Der Donner dröhnt so laut, dass man seine eigenen Gedanken nicht mehr hören kann. Ab und zu wird es wieder hell, ein Lichtstrahl, der aber viel zu kurz aufblitzt. Danach ist alles wieder dunkel. Die Blitze werden immer seltener, aber der harte Regen hört einfach nicht auf. Aus allen Richtungen zieht die Wolkendecke über mir noch enger zusammen und regnet sich über mir aus. Durch die dichte Wolkendecke sieht man nicht, dass es nicht eine große, sondern viele kleinere Wolken sind. ...3, ...4, ...5? Vielleicht ja sogar noch mehr. Eine davon ist besonders groß und schwarz. Aus ihr kommen die schönsten Blitze, sowie die größten Wassermengen. Eigentlich mag ich Wasser. Und Regen auch, nur dieser ist anders als sonst, als Regen aus anderen Wolken. Wenn Menschen sagen, sie mögen Regen nicht, denken sie an die Nässe, schwere durchnässte Kleidung, das Fehlen von Sonne und diese traurigen Szenen aus Liebesfilmen in denen Beziehungen zerbrechen. Diesen Regen mag ich auch nicht. Und genau dieser Regen fällt gerade auf mich herab, wie ein Wasserfall. Ich will nicht mehr hier draußen stehen, aber es schüttet so stark, dass ich die Tür ins Haus nicht mehr sehen kann. Wenn eine der Wolken aufhört zu regnen, oder zumindest schwächer wird, fängt die Nächste an wieder stärker zu werden. Es ist kalt und trotzdem fühle in mich, als stünde ich in der Mittagssonne der Sahara. Es ist zu viel.

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