Chaos im Kopf

Zwei Stunden. So lange liege ich jetzt schon im Bett ohne aufzustehen. Ich will nicht aufstehen, weil sonst der Tag beginnt und ich mich mit allem Möglichen auseinandersetzten muss. Nein, ich will lieber wieder weiter schlafen. Will für eine kurze Zeit nicht daran denken müssen, wie chaotisch es sich gerade in meinem Kopf abspielt. Meine Gedanken kreisen durchgehend den ganzen Tag nur um diese eine Person. Ich liebe ihn, er liebt mich, nur liebt sie ihn auch. Es geht nur noch um ihn.
Ich wollte das nie. Ich wollte nie zu dieser Art von Mensch werden, die jemandem den Freund ausspannt und für sich in Anspruch nimmt. Ich wollte das nicht. Aber jetzt bin ich dabei, es doch zu werden. Wenn ich es nicht sogar schon bin... Ich kann manchmal nicht mal mehr in den Spiegel schauen, aus Ekel vor mir selbst. Ekel, weil ich meine Gefühle hätte besser zurückgehalten sollen und so etwas mir eigentlich selbst widerspricht. Meinen klaren Kopf hab ich schon längst verloren und dadurch ist es jetzt nur um so nebliger und dunkler, chaotischer.
Ich wollte das nicht. Aber ich will ihn. Und jetzt bade ich hier seit über zwei Stunden in Selbstmitleid und weiß nicht, was zu tun ist.
Ich muss aufstehen. Hab Dinge zu erledigen, einen Alltag, der voran schreitet. Das Chaos in meinem Kopf ist durchgehend dabei, so wie meine Gedanken bei ihm sind...